Ein jeder Kreisliga-Fußballer kennt sie und bisweilen sorgen sie sogar für schlaflose Nächte: Die Angstgegner. Es handelt sich dabei um Gegner, gegen die eine bestimmte Mannschaft einfach nicht zurecht kommt, zum Beispiel weil sie eine bestimmte taktische Aufstellung haben. In der Folge sind Siege gegen dieses Team eine echte Seltenheit. Das wohl bekannteste Beispiel auf Nationalmannschafts-Ebene sind dabei die Italiener. Bis zur EM 2016 war es der deutschen Mannschaft noch nie gelungen, gegen die Squadra Azzura zu gewinnen. Gebrochen werden konnte dieser Fluch erst im Elfmeterschießen des Viertelfinales 2016. Weitere Teams, die von deutschen Mannschaften gefürchtet werden, sollen im Folgenden vorgestellt werden.
Atletico Madrid – Der ewige Rivale der Königlichen
Zuletzt waren es vor allem die spanischen Teams, die den deutschen Mannschaften in den internationalen Wettbewerben Sorgen bereiteten. Ganz besonders Atletico Madrid mit Chefcoach Diego Simeone. Besonders der große FC Bayern hat unangenehme Erinnerungen an den ewigen Rivalen von Real Madrid. Im vergangenen Jahr verloren die Bayern das entscheidende Champions League Halbfinale vor allem dank eines starken Antoine Griezmann und mussten sich im Kampf um den Henkelpott schon wieder geschlagen geben. In der diesjährigen CL-Gruppenphase konnte sich Atletico als Tabellenführer erneut durchsetzen.
Real Madrid – Die Lieblinge des spanischen Königs und Angstgegner der deutschen Teams
Weniger gute Erinnerungen haben die Bayern auch an den Madrider Stadtrivalen Real. Nicht nur war in diesem Jahr in der Champions League bereits im Viertelfinale Schluss, auch 2013/14 ereilte die Bayern im Halbfinale dasselbe Schicksal. Damals verloren die Münchner das Heimspiel bereits mit 0:1 und mussten sich eine Woche später im Bernabeu sogar mit 0:4 geschlagen geben. 2017 wurde im Bernabeu übrigens mit 4:2 verloren, nachdem sich Real bereits im Hinspiel mit 2:1 durchsetzen konnte. Beide male überragender Spieler: Cristiano Ronaldo. Der Portugiese, der sich selbst als besten Spieler aller Zeiten sieht, schoss die Bayern praktisch zweimal im Alleingang ab.
Die katalanische Supermacht
Fehlt noch die Nummer drei im spanischen Fußball, die vor allem den Jungs von Bayer Leverkusen schlaflose Nächte bereitet hat. Erinnert sei hierbei an das 7:1 im Jahr 2012, als die Leverkusener förmlich an die Wand gespielt wurden. Lionel Messi, der Superstar der Katalenen, zeigte sich in dieser Partie von der allerbesten Seite. Doch Bayer 0:4 ist längst nicht der einzige deutsche Club, der nicht allzu gut auf Barcelona zu sprechen sein dürfte: Vor zwei Jahren erwischte es auch die Münchner Bayern. Sie verloren im Champions League Halbfinale mit 0:3 in Barcelona und schieden damit verdient aus. Besonders bitter: Der damalige Trainer auf der bayerischen Bank war Ex-Barca Coach Pep Guardiola.
Die bittersten Minuten des deutschen Vereinsfußballs
Ein Spiel, an das sich wohl alle deutschen Fußball-Fans ganz besonders negativ erinnern, war das Finale der Champions League im Jahr 1999. Nach knapp 90 Minuten sahen die Bayern gegen Manchester United bereits wie der sichere Sieger und damit Gewinner des Henkelpotts aus. Was danach folgen sollte, ging in die Geschichtsbücher ein. Innerhalb von 3 Minuten drehten die Engländer die Partie und konnten mit dem 2:1 in der Nachspielzeit den Titel holen. Das war jedoch längst nicht das einzige mal, dass ManU den Bayern die Grenzen aufzeigte: In 11 internationalen Spielen konnten die Münchner den Platz nur viermal als Sieger verlassen.
Daheim vorgeführt
Fast genauso bitter für Bayern war das Finale der Königsklasse im Jahr 2012. Ausgetragen wurde die Partie nämlich in der heimischen Münchner Allianz-Arena. Gegner war der FC Chelsea, der von allen Experten als klarer Außenseiter angesehen wurde. Tatsächlich konnten sich die Bayern auch lange Zeit als stärkere Mannschaft präsentieren und gingen mit 1:0 in Führung. Die Freude währte nicht lange, denn Didier Drogba erzielte mit dem Kopf den Ausgleich. Besonders bitter dann die Verlängerung. Nicht nur ließen die Bayern zahlreiche Chancen aus, Arjen Robben verschoss sogar einen Elfmeter. Endgültig zerplatzten die Träume der Münchner dann im Elfmeterschießen, wo Bastian Schweinsteiger und Ivica Olic ihre Elfmeter nicht im Tor unterbringen konnten. Der FC Chelsea gewann die Champions League und ist ohne Zweifel einer der Angstgegner der deutschen Teams.
Die italienischen Teams
Ähnlich wie auf der Ebene der Nationalteams, gelingt den deutschen Clubs auch im Vereins-Fußball meist nicht viel, wenn sie gegen Teams aus Italien antreten. Der FC Bayern konnte gegen den AC Mailand beispielsweise in 10 Spielen gerade einmal einen Sieg nachhause tragen. Tragisch auch die Erinnerungen der Dortmunder an das Champions League Achtelfinale 2015. In diesem musste man gegen Juventus Turin antreten und gewann im heimischen Signal Iduna Park souverän mit 2:1. Umso bitterer dann das Rückspiel in Norditalien. Die Dortmunder mussten dem hohen Tempo der Anfangsphase Tribut zollen und verloren schließlich deutlich mit 3:0. Der nächste Champions League Sieg nach 1997 blieb den Dortmundern damit erneut verwehrt. Auch in Zukunft ist damit zu rechnen, dass es bei den deutschen Teams nicht allzu gut ankommt, wenn ihnen bei der Auslosung ein italienisches Team zugeteilt wird.
Wann ist der nächste internationale Titel möglich?
Mittlerweile sind schon wieder 4 Jahre vergangen, seitdem der FC Bayern im deutschen Finale gegen Borussia Dortmund den Henkelpott gewinnen konnte. Es folgten 4 Niederlagen gegen spanische Teams in Folge. Erst gegen Real, dann gegen Barcelona, gegen Atletico und dann wieder gegen Real Madrid. Vor 2013 wiederum datiert der letzte Champions League Titel aus dem Jahr 2001. Bei Dortmund sind es sogar schon 20 Jahre seit dem letzten großen Triumph. In der Europa League bzw. dem Uefa Cup war Schalke der letzte Gewinner vor 20 Jahren. Es wird also mal wieder Zeit für Erfolge deutscher Teams. Bleibt zu hoffen, dass sie in den Wettbewerben nicht auf ihre Angstgegner treffen.ie meist gefürchteten Teams der deutschen Mannschaft(en)